Anzeige
 

Große Agrarkonzerne ziehen sich aus Russland zurück

Drei wichtige internationale Agrarhandelsunternehmen haben sich entschieden, den russischen Markt zu verlassen. , und Louis Dreyfus haben ihre Geschäftstätigkeiten in zum 1. Juli eingestellt. Bereits im März kündigten sie an, den Export von russischem Getreide nicht fortzuführen und nutzten die Zeit bis Mitte des Jahres, um die Übergabe ihrer russischen Tochtergesellschaften an neue Eigentümer zu arrangieren. Dabei wurde die russische Niederlassung von Viterra in MZK Export umbenannt und operiert jetzt als unabhängiger Exporteur. Über die Zukunft der Unternehmen Cargill und Dreyfus in Russland liegen noch keine Informationen vor.

Im Wirtschaftsjahr 2022/23 exportierte Viterra Rus 3,7 Millionen Tonnen Getreide, Cargills russische Tochter 2,3 Millionen Tonnen und Louis Dreyfus Vostok, eine Tochtergesellschaft von Louis Dreyfus, 1,2 Millionen Tonnen. Die gesamte Exportmenge dieser drei Firmen belief sich auf 7,2 Millionen Tonnen, was über 13% der gesamten russischen von etwa 55 Millionen Tonnen entspricht. Innerhalb der russischen Exporteure nahm Viterra den vierten, Cargill den sechsten und Louis Dreyfus den elften Rang ein.

Dmitri Rylko, Generaldirektor des Instituts für Agrarmarktstudien (IKAR), erklärte, dass die der drei Konzerne in verschiedenen Segmenten des russischen Getreidemarktes variierten. Ihr Rückzug könnte die Getreideverschiffungen über das Schwarze Meer ernsthaft beeinflussen, da sie dort einen beachtlichen Gesamtanteil von 20% hielten. Dennoch erwartet er keine signifikante Verschlechterung der Getreideversorgung für internationale Käufer.

Rylko äußerte zudem die Befürchtung, dass der Marktaustritt dieser Unternehmen negative Auswirkungen auf das Wettbewerbsniveau des russischen Getreidemarktes haben könnte. Die Übernahme durch staatliche Unternehmen könnte die Wettbewerbsfähigkeit auf der Absatzebene der Landwirte verschlechtern. In einigen lokalen Märkten waren diese drei multinationalen Konzerne führend unter den potenziellen Käufern. Rylko betonte die Wichtigkeit, die Managementteams dieser Unternehmen zu erhalten, da sie zu den leistungsfähigsten auf dem Markt zählen.

Eduard Zernin, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Getreideexporteure, wies darauf hin, dass die internationalen Firmen erheblich zur Entwicklung des russischen Getreidemarktes beigetragen haben. Mittlerweile sind jedoch starke nationale Akteure aufgekommen, die die ausländischen Marktteilnehmer in Bezug auf das Geschäftsvolumen übertreffen. Zernin sieht daher keine Beschränkungen beim Getreideexport und vermutet, dass der Rückzug der großen Agrarhandelshäuser durch den Druck westlicher Sanktionen motiviert war.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

Bayer erwägt Ausstieg aus Glyphosat-Geschäft

Seit Jahren sorgt der Wirkstoff Glyphosat beim Unternehmen Bayer für anhaltende juristische und wirtschaftliche Belastung. Das Herbizid, bekannt unter dem Handelsnamen Roundup,...

Rechnungshof rügt: Landwirte geben Agrarsubventionen nicht korrekt an

Der Bundesrechnungshof hat jüngst einen Sonderbericht veröffentlicht, der die Praktiken der Finanzverwaltung beim "Einnahmencheck" des Bundes unter die Lupe nimmt. Der Bericht,...

Stihl erweitert Präsenz in Nord- und Zentralafrika

Stihl hat seine Geschäftstätigkeiten in Afrika weiter ausgebaut und kürzlich neue Vertriebsgesellschaften in Marokko und Kamerun ins Leben gerufen. Mit diesen neuen...

JCB reagiert auf Zölle: Werk in den USA wird größer

Der britische Bau- und Landmaschinenhersteller JCB, bekannt für seine Teleskop- und Baumaschinen sowie die Traktorenmarke Fastrac, passt seine Expansionspläne in den USA...

Maschio Gaspardo übernimmt Vertrieb von New Holland Mähwerken

Maschio Gaspardo wird künftig für den Vertrieb und die Lieferung von Mähwerken unter der Marke New Holland in Europa verantwortlich sein. Eine...