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Insolvenzwelle trifft Deutschland: Rekordwert und dramatische Lage

In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen auf einen neuen Höchststand gestiegen, eine Entwicklung, die zuletzt während der Finanzkrise beobachtet wurde. Mehrere Branchen, die bisher als robust galten, sind nun stark betroffen. Laut Prognosen wird der Höhepunkt dieser Insolvenzwelle erst im Jahr 2025 erreicht sein. Kritisch ist die Situation auch in Schlüsselindustrien wie dem Maschinenbau und der Automobilbranche, die bisher als tragende Säulen der deutschen Wirtschaft angesehen wurden. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise und bürokratischen Hürden in Deutschland.

Der Kreditversicherer Allianz Trade hat seine Insolvenzprognose für das kommende Jahr angepasst und erwartet nun einen Anstieg um 25 % auf etwa 22.200 Fälle für 2024, nachdem bereits 2023 ein Anstieg von 22 % verzeichnet wurde. Auch für 2025 sieht die Prognose nicht besser aus: Hier wird mit einem weiteren Anstieg der Insolvenzfälle um 4 % auf rund 23.000 gerechnet. Trotz eines minimalen Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland bleibt die angespannt.

Die Unternehmen in Deutschland stehen nicht nur durch die schwache Konjunktur in Europa unter Druck, sondern sind auch durch ihre Expansion in riskante Wachstumsmärkte außerhalb Europas gefährdet. Sie müssen sich mit niedriger Nachfrage, steigenden Lohnkosten und sinkender Wettbewerbsfähigkeit auseinandersetzen. Hinzu kommen die Rückzahlungen der während der Corona- aufgenommenen Kredite und die zunehmend schwierigere Refinanzierungssituation.

Besonders betroffen sind laut Allianz Trade der Baubereich, der Einzelhandel und der Dienstleistungssektor. Unternehmen dieser Branchen sehen sich mit finanziellen Schwierigkeiten und steigenden Ausfallrisiken konfrontiert. Die Zahl der Großinsolvenzen erreicht dabei ein neues Rekordniveau, mit Westeuropa als Zentrum dieses globalen Trends.

Diese Entwicklung stellt auch eine erhebliche Bedrohung für die Arbeitsplätze dar, insbesondere in Europa und Nordamerika. Bis zum Jahr 2025 könnten über 1,6 Millionen Arbeitsplätze gefährdet sein. Die Industrie reagiert bereits mit umfangreichen Stellenkürzungen und Werksschließungen. Bedeutende Autozulieferer wie Brose, Bosch und ZF Friedrichshafen haben bereits massive Stellenstreichungen angekündigt. Auch Unternehmen wie Schaeffler und Continental sind von dieser Krise betroffen und sehen sich gezwungen, Personal abzubauen.

Eine Lockerung der könnte zwar kurzfristig für Entlastung sorgen, bietet jedoch nach Einschätzung von Maxime Lemerle, Leiter der Insolvenzanalyse bei Allianz Trade, keine dauerhafte Lösung für die angeschlagenen Unternehmen. Niedrigere Zinssätze allein können die finanziellen Herausforderungen der Unternehmen nicht vollständig ausgleichen.

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