Für Landwirte, die staatliche Beihilfen für landwirtschaftliche Flächen erhalten, gelten spezifische Bewirtschaftungsvorschriften, um die Förderfähigkeit dieser Flächen zu sichern. Die Steuerberatungsgesellschaft ETL Agrar und Forst macht darauf aufmerksam, dass die Mindesttätigkeit auf diesen Flächen bis spätestens 15. November des jeweiligen Antragsjahres nachgewiesen werden muss. Dies gilt auch für Flächen, die aus der Produktion genommen wurden.
Brachflächen und ihre Bewirtschaftung
Auf Brachflächen ist besondere Sorgfalt erforderlich. Zu den anerkannten Mindesttätigkeiten zählt das Zerkleinern und gleichmäßige Verteilen des natürlichen Aufwuchses über die gesamte Fläche. Alternativ zum Mulchen ist auch das Mähen der Flächen zulässig. Wichtig dabei ist, dass das Mähgut nicht landwirtschaftlich verwertet werden darf; eine Nutzung als Futter oder für die Biogaserzeugung ist explizit untersagt. Darüber hinaus ist das Zerkleinern oder Mähen des Aufwuchses im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni verboten.
Besondere Vorschriften für Blühflächen
Für sogenannte Honigbrachen, die mit Blühmischungen bepflanzt sind, gelten spezielle Regelungen. Bei einjährigen Blühmischungen wird die Mindesttätigkeit bereits durch die Aussaat bis spätestens 31. Mai erfüllt. Bei mehrjährigen Blühmischungen gilt dies nur im ersten Jahr der Antragstellung. In den darauf folgenden Jahren müssen diese Flächen vor dem 16. November gemulcht oder gemäht werden, wobei die Maßnahmen erst nach Ende der Blütezeit stattfinden dürfen. Auch für Flächen mit Blühstreifen und Bejagungsschneisen ist eine fristgerechte Mindesttätigkeit erforderlich, wobei unter bestimmten Voraussetzungen eine zweijährige Durchführung der Maßnahmen beantragt werden kann, sofern dies durch die zuständigen Landesbehörden genehmigt wird.
Rand- und Pufferstreifen
Auch für Feldrand-, Puffer- und Waldrandstreifen bestehen klare Vorgaben. Die Mindesttätigkeit muss durchgeführt werden, wenn auf diesen Flächen keine Beweidung oder Schnittnutzung stattfindet. Diese Vorschrift gilt ebenfalls, wenn ab dem 1. August des Antragsjahres keine Aussaat oder Pflanzung für die Ernte im nächsten Jahr erfolgt oder vorbereitet wird.
Die Einhaltung dieser Vorschriften ist essenziell, um die Förderfähigkeit der Flächen nicht zu gefährden und um die landwirtschaftliche Produktivität im Einklang mit Umweltschutzbestimmungen zu gewährleisten. Landwirte sind angehalten, diese Fristen genau zu beachten und gegebenenfalls rechtzeitig mit ihren Steuerberatern oder zuständigen Behörden Rücksprache zu halten.