Otovo, der norwegische Betreiber eines Online-Marktplatzes für Photovoltaik, Speicherlösungen und Wallboxen, der auch in Deutschland tätig ist, hat die Entlassung von fast der Hälfte seiner Belegschaft angekündigt. Das Unternehmen mit Aktivitäten in 13 europäischen Ländern, einschließlich Deutschland, Österreich und der Schweiz, plant, insgesamt etwa 170 Arbeitsplätze zu streichen. Zum Jahresende 2023 beschäftigte Otovo 384 Mitarbeiter.
Diese Maßnahme soll dazu beitragen, rund 200 bis 225 Millionen norwegische Kronen (etwa 17 bis 19 Millionen Euro) einzusparen. Diese drastische Entscheidung gab Andreas Thorsheim, Gründer und CEO von Otovo, in einer Mitteilung auf LinkedIn bekannt. Laut Thorsheim befindet sich das Unternehmen in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 49,6 Millionen Euro auf 27 Millionen Euro, während der Verlust nach Steuern von 11,9 Millionen Euro auf 16,5 Millionen Euro anstieg.
Thorsheim erklärte, dass diese Schritte notwendig seien, um das Unternehmen in einem herausfordernden Marktumfeld in die Gewinnzone zu führen. Er betonte die Notwendigkeit eines schlankeren Betriebs und geringeren Risikos, um das Fortbestehen des Unternehmens zu sichern. In seinem Geschäftsbericht 2023 wies Thorsheim darauf hin, dass Otovo besonders in den europäischen Ländern Marktanteile besitzt, in denen der Zubau von neuen Anlagen stagniert, während in wachsenden Märkten nur geringe Anteile erreicht werden. Der Aktienkurs von Otovo fiel in den letzten zwölf Monaten um 97 Prozent.
In Deutschland hatte Otovo kürzlich eine Kooperation mit dem ADAC eingeführt, wodurch Mitglieder des Automobilclubs Zugang zu Photovoltaikanlagen über den Otovo-Marktplatz erhalten, sowohl zum Kauf als auch zur Miete. Zudem kündigte das Unternehmen an, künftig auch Module von Meyer Burger zu vertreiben.