Michael Baur, ein erfahrener Sanierungsmanager, wurde zum Generalbevollmächtigten der BayWa ernannt und trägt nun bedeutende Verantwortlichkeiten für die Neustrukturierung des Unternehmens. Die Entscheidung kam kurz vor der Vollendung des Sanierungsgutachtens, da der Aufsichtsrat der BayWa eine schnelle Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zur Restrukturierung fordert. Seit Mitte Juli ist Baur bereits als Koordinator für die Restrukturierung tätig und wird jetzt in seiner neuen Rolle direkt mit dem BayWa-Vorstand zusammenarbeiten.
Die Bestellung von Baur zum Generalbevollmächtigten zeigt, dass er für die Koordination aller Restrukturierungsmaßnahmen der BayWa Gruppe zuständig ist. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung erklärte Baur, dass bereits Fortschritte bei der Stabilisierung der BayWa erzielt wurden. „Unser Ziel ist es nun, ein detailliertes Restrukturierungskonzept zu entwickeln und dieses zielstrebig umzusetzen, um die BayWa nachhaltig zu stärken“, so Baur.
Obwohl Baur umfassende Befugnisse erhalten hat, untersteht er weiterhin dem BayWa-Vorstand. Ein Sprecher des Unternehmens stellte klar, dass dies nicht als Entmachtung des Vorstandes, insbesondere des Vorsitzenden Marcus Pöllinger, zu verstehen ist. Dennoch stellt Baurs Rolle einen signifikanten Machtverlust für die Vorstandsmitglieder dar, da er weitreichende Entscheidungen treffen kann, die den Verkauf von Unternehmensteilen, das Schließen von Standorten und Personalabbau umfassen.
Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass diese Schritte Teil einer größeren Strategie sind, die bereits im Frühjahr unter dem Titel „Strategie 2030“ vom Vorstand vorgestellt wurde. Diese Strategie beinhaltet unter anderem den Verkauf des Solarhandels und anderer spezifischer Geschäftsbereiche sowie Optimierungen in verschiedenen Unternehmensbereichen. Angesichts der hohen Schuldenlast der BayWa wird erwartet, dass die Sanierungsmaßnahmen umfassend sein werden, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen.