Anzeige
 

Schweinehaltung in Deutschland: Produktionskosten übersteigen Erlöse

Die Situation für deutsche Schweinehalter bleibt angespannt, da die weiterhin die Erlöse aus der Schweinehaltung übersteigen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschland (ISN) hervor. Demnach lagen die Produktionskosten im Januar 2025 bei durchschnittlich 2,10 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht, während die Erlöse 0,35 Euro darunter blieben.

Noch im Juni 2023 konnten die Betriebe leichte Gewinne verbuchen, die jedoch durch steigende Kosten schnell erodierten. Schon im Winter 2022 hatten hohe Futterkosten zu Verlusten von rund 0,38 Euro pro Kilogramm geführt. Futterkosten stellen weiterhin den größten Kostenblock in der Schweineproduktion dar, gefolgt von Aufwendungen für Gebäude, Personal, Energie und andere Betriebskosten.

Trotz einer leichten Entspannung bei den Futter- und Energiepreisen im Vergleich zu 2022 bleiben die Kosten für Personal, Gebäudeunterhalt und tierärztliche Betreuung auf einem hohen Niveau. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe in Deutschland ist seit 2014 deutlich rückläufig und hat sich bis November 2024 um 41,7 Prozent reduziert. Insbesondere die Anzahl der Sauenhalter hat sich mehr als halbiert.

führt weiterhin die Liste der Bundesländer mit den meisten schweinehaltenden Betrieben an, gefolgt von , Bayern und Baden-Württemberg. Während der Rückgang in Nordrhein-Westfalen bei 36 Prozent lag, verzeichnete Baden-Württemberg den stärksten Rückgang mit 45 Prozent.

Zum zehnjährigen Bestehen der Initiative (ITW) im Jahr 2025 beteiligten sich fast 10.000 schweinehaltende Betriebe. Aktuell wird die Mehrheit der Schweine in Deutschland in der Haltungsform 2 gehalten, die 55 Prozent der Produktion ausmacht. Prognosen der ISN zufolge wird dieser Anteil bis 2029 voraussichtlich leicht sinken, während der Anteil der Tiere in Haltungsform 1 zunehmen wird.

Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass in den letzten zehn Jahren einen Anstieg der Schweinebestände um 28 Prozent verzeichnen konnte, was auf insgesamt 32,6 Millionen Tiere anwuchs. Spanien ist zudem das einzige europäische Land, in dem der Bestand an Zuchtsauen weiterhin zunimmt. Dies stellt eine besondere Herausforderung für deutsche Schweinehalter dar, die im internationalen Vergleich mit höheren Produktionskosten zu kämpfen haben.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

DMK bestätigt solides Jahresergebnis für 2024

Die Molkereigenossenschaft Deutsches Milchkontor (DMK) hat ihren Jahresabschluss für 2024 vorgelegt und bestätigt damit die im März bekannt gegebenen Zahlen. Das Nettoergebnis...

Manitou gründet eigene Robotik-Sparte für Agrartechnik

Mit der Veröffentlichung der LIFT-Roadmap hat die Manitou Group ihre Innovationsstrategie neu ausgerichtet und setzt künftig verstärkt auf robotergestützte Systeme. Ein zentrales...

Claas plant erneut Kurzarbeit in Harsewinkel und Paderborn

Der Landtechnikhersteller Claas wird im Spätsommer 2025 erneut Kurzarbeit für Teile seiner Belegschaft einführen. Betroffen sind rund 1.000 Beschäftigte in der Produktion...

BayWa verkauft Cefetra: Schuldenlast deutlich reduziert

Der Münchner BayWa-Konzern meldet einen wichtigen Fortschritt im laufenden Sanierungsprozess. Für seine niederländische Tochtergesellschaft Cefetra, die im internationalen Handel mit Agrarrohstoffen tätig...

Millionen-Zahlungen für Agrarholdings aus EU-Mitteln

Mehrere deutsche Agrarbetriebe, die Teil großer Unternehmensstrukturen sind, erhalten jährlich erhebliche Summen aus dem europäischen Agrarhaushalt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung...