Der Fleischhersteller Danish Crown (DC) steht vor anhaltenden Schwierigkeiten, insbesondere durch das sinkende Angebot an Schlachtschweinen. Ein Blick auf die aktuellen Geschäftszahlen verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023/24 stellen muss.
Sinkende Schweinebestände und steigende Kosten
DC verfolgt eine Strategie zur Steigerung der Effizienz und konzentriert sich verstärkt auf die Wertschöpfung in der Lieferkette. Trotzdem war die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 herausfordernd. Höhere Zins- und Personalkosten, Probleme beim Tochterunternehmen DAT-Schaub und ein um 12 % geringeres Schlachtschweineaufkommen im Vergleich zur Vorjahresperiode belasteten das Unternehmen.
Von Oktober 2023 bis März 2024 erzielte DC einen Umsatz von 4,49 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 134 Millionen Euro oder 2,9 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte jedoch um 2,1 % auf 172 Millionen Euro gesteigert werden. Nach Abzug der höheren Kapitalkosten und Steuern blieb ein Nettogewinn von 102 Millionen Euro, verglichen mit 121 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Strategische Ausrichtung und Optimismus
DC-Geschäftsführer Jais Valeur betont, dass viele Aspekte der Zwischenbilanz in die richtige Richtung weisen. Das Unternehmen arbeitet gezielt daran, seine Leistungen zu verbessern. Dennoch sei die Wettbewerbsfähigkeit noch nicht ausreichend, um den Anteilseignern einen wettbewerbsfähigen Preis für ihre Schweine zahlen zu können. Valeur hält die neue strategische Ausrichtung jedoch für richtig und notwendig.
Er hob hervor, dass der Absatz an europäische Kunden im Einzelhandel und Foodservice in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres gestiegen sei. Die rückläufige Inflation, steigende Drittlandsexporte in Hochpreismärkte und Effekte von Strukturmaßnahmen lassen Valeur vorsichtig optimistisch in die zweite Hälfte des Geschäftsjahres blicken.
Positive Entwicklungen bei Bioprodukten
Die Geschäfte des Tochterunternehmens Friland, das auf Bioprodukte spezialisiert ist, entwickelten sich in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 nach einem vorherigen Rückgang wieder positiv. Der Umsatz stieg um 1 % auf 65 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch diese Sparte war jedoch vom abnehmenden Angebot an Schlachtvieh bei Schweinen und Rindern betroffen.
Friland-Geschäftsführer Søren Tinggaard berichtete, dass es im Zuge der sinkenden Inflation gelungen sei, den Trend umzukehren. Europäische Verbraucher seien wieder bereit, Geld für Biofleisch auszugeben, was Preiserhöhungen ermöglicht habe. Der Schweinepreis wurde um 5 % auf 3,15 Euro/kg im Vergleich zum ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 angehoben. Bei Biorindern wurde der Erzeugerpreis jedoch um 3,6 % auf 3,92 Euro/kg gesenkt.
Langfristige Perspektiven
Tinggaard betonte, dass noch ein weiter Weg vor ihnen liege, um das Absatzniveau nach den Verlusten wieder auf das Niveau von vor drei Jahren zu bringen. Die langfristigen strategischen Partnerschaften mit mehreren Kunden stimmen jedoch zuversichtlich.
Die aktuellen Herausforderungen bei Danish Crown zeigen, wie stark die Fleischindustrie von externen Faktoren wie Inflation, Schlachtschweineaufkommen und globalen Märkten beeinflusst wird. Das Unternehmen bleibt dennoch zuversichtlich, durch strategische Maßnahmen und Partnerschaften die Herausforderungen zu bewältigen und langfristig erfolgreich zu sein.