Im Juli 2024 erlebte die deutsche Lebensmittelproduktion eine merkliche Belebung, wobei die Verkaufszahlen deutlich anzogen. Dennoch sind die Zukunftsaussichten der Unternehmen größtenteils weiterhin skeptisch. Konkret konnte die Ernährungsbranche im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres ein kräftiges Wachstum des preisbereinigten Absatzes um 6,7 % verzeichnen. Dabei erhöhten sich die Verkaufszahlen auf dem heimischen Markt um 6,5 % und im internationalen Geschäft um 7,0 %. Die Gesamteinnahmen der Branche kletterten auf 19,9 Milliarden Euro, ein nominaler Anstieg von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr. In Deutschland generierte die Industrie Einnahmen von 12,7 Milliarden Euro, ein Plus von 6,6 %, während die Umsätze im Ausland um 10,3 % auf 7,2 Milliarden Euro stiegen. Die Exportpreise legten um 3,1 % zu, die Verkaufspreise im Inland blieben jedoch stabil. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex verbesserte sich im Jahresvergleich um 2,4 %.
Die Kosten für Agrarrohstoffe und Energie spielen eine entscheidende Rolle in der Lebensmittelherstellung. Preissteigerungen in diesen Bereichen wirken sich auf die gesamte Produktionskette aus und beeinflussen die Endverbraucherpreise. Die Preisentwicklung auf den Märkten für Agrarrohstoffe wird durch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Der FAO Food Price Index, der die Weltmarktpreise wichtiger Nahrungsmittel abbildet, sowie die nationalen Verkaufspreise für landwirtschaftliche Produkte sind dabei wesentliche Indikatoren. Im Juli verzeichneten die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte insgesamt einen Rückgang um 0,7 %. Die Preise für pflanzliche Produkte fielen dabei um 1,0 %, die für tierische Produkte um 0,5 %. Der FAO Food Price Index zeigte im September ein Anstieg um 3,0 % im Vergleich zum Vormonat und liegt nun 2,1 % höher als im Vorjahr. Die Erzeugerpreise für Erdgas sanken im August um 1,2 %, während Braunkohle um 3,0 % günstiger wurde. Der Preis für Erdöl stieg hingegen um 0,8 %. Die Preise für Erdgas und Erdöl sind immer noch deutlich höher als zu Beginn des Jahres 2020.
Der ifo-Geschäftsklimaindex verzeichnete im September eine leichte Aufhellung der Stimmung in der Ernährungsindustrie. Die geschäftlichen Erwartungen bleiben jedoch mehrheitlich negativ. Das GfK Konsumklima weist weiterhin auf wirtschaftliche Bedenken der Konsumenten hin, obgleich sich die Einkommenserwartungen etwas verbessert haben.