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Stimmungstief bei CEMA trotz anhaltender Profite US-amerikanischer Agrarmaschinenhersteller

Die Stimmung bei CEMA, dem Dachverband der europäischen Maschinenbauverbände, ist gedrückt, da die Hersteller am Ende des Tunnels kaum Licht sehen. Die monatlichen Berichte von CEMA basieren nicht auf konkreten Verkaufszahlen, sondern spiegeln vielmehr das Empfinden europäischer Hersteller im Bereich der Landmaschinen wider. Die Ergebnisse für Juli zeigen, dass 66% der Befragten ihre aktuelle Lage als ungünstig oder sehr ungünstig bewerten, eine leichte Verbesserung gegenüber Juni, als die Zahl noch bei 71% lag.

Trotz eines kleinen Hoffnungsschimmers bleibt die Stimmung bei CEMA trübe: Der Geschäftsbarometer des Verbandes verharrt tief in der Rezession und ist sogar um einen weiteren Punkt auf -57 (auf einer Skala von -100 bis +100) gefallen. Der Bericht von CEMA weist darauf hin, dass die Flaute ganz Europa betrifft, allerdings sind in und Frankreich leicht optimistischere Trends zu erkennen. Auch die Geschäftslage in den Benelux-Ländern wird als relativ besser bewertet.

Die Perspektive des Berichts ist naturgemäß begrenzt und konzentriert sich auf die Umfrageergebnisse, anstatt eine breitere Sicht auf die Branche zu werfen, in der es Anzeichen gibt, dass nicht alle so pessimistisch sind wie die europäischen Maschinenhersteller.

In den verzeichnen die drei großen Traktorenhersteller zwar drastische Einbrüche in den Verkaufszahlen, zahlen jedoch weiterhin Dividenden auf ihre Aktien. CNH meldete für das zweite Quartal 2024 einen Rückgang des Einkommens um 15%, ebenso wie AGCO, während einen Rückgang von 17% verzeichnete, obwohl das Geschäftsjahr von John Deere zwei Monate vor den anderen endet. Dennoch schrieben alle drei Unternehmen schwarze Zahlen.

Die großen Unternehmen sind verpflichtet, vierteljährliche Gewinnberichte zu veröffentlichen, damit ihre Aktionäre ihre Investitionen verfolgen können. Dabei nutzen die CEOs die Gelegenheit, ein möglichst positives Bild der Unternehmensaussichten zu zeichnen. Im Gegensatz dazu konzentriert sich CEMA auf die weniger erfreulichen Aspekte und stellt fest, dass 61% der befragten Unternehmen planen, Zeitarbeitskräfte zu entlassen, und 21% Festangestellte.

Dies unterstreicht einen wesentlichen Unterschied zwischen den Geschäftsmodellen in Amerika und Europa, oder zwischen börsennotierten und familiengeführten Unternehmen: In Europa wird das Humankapital stärker geschätzt.

Ein zentrales Thema für die Zukunft ist die Energieversorgung, ein Aspekt, der alle italienischen und europäischen Industrien betrifft, da die Energiekosten in den letzten Jahren stark gestiegen sind. Der neue Präsident von Confindustria, Emanuele Orsini, betonte die Notwendigkeit, die Energieunabhängigkeit zu erreichen, bevor man sich ausschließlich auf erneuerbare Energien konzentriert – eine deutliche Aufforderung der italienischen Industrie an alle europäischen Regierungen.

Die Energiekosten beeinflussen maßgeblich die Preise für Maschinen und solange diese nicht eingedämmt werden, ist keine Entspannung bei den steigenden Kosten für Traktoren und Geräte in Irland oder anderswo in Europa zu erwarten, was zu weiteren düsteren Prognosen von CEMA führt.

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