Die Südzucker AG setzt auf den Ausbau der Produktion von Proteinkonzentraten aus Ackerbohnen und investiert kräftig in dieses zukunftsweisende Projekt. Wir haben Laura Schott und Neil Naschold von Südzucker befragt, um mehr über die Pläne des Konzerns zu erfahren.
Neil Naschold erläuterte, dass das Projekt bereits 2019 initiiert wurde. Im Jahr 2023 begannen Vertragslandwirte mit dem Anbau von Ackerbohnen auf einigen Hundert Hektar. Die neue Produktionsanlage in Offstein, Rheinland-Pfalz, soll Anfang 2025 in Betrieb gehen. Die Investitionssumme für diese Anlage beläuft sich auf 50 Millionen Euro.
Aktuell hat Südzucker Tausende Hektar Anbaufläche und etwa 350 Vertragslandwirte gewonnen. Um die geplante Menge an Ackerbohnen verarbeiten zu können, muss die Anbaufläche mittelfristig auf über 10.000 Hektar anwachsen. Die Größe der Anbauflächen variiert dabei zwischen 5 und 50 Hektar, und es gibt keinen einheitlichen Typ von Anbauer.
Das Interesse der Landwirte am Ackerbohnenanbau ist groß, da Südzucker einen Garantiepreis von über 400 Euro pro Tonne bietet. Diese Verträge werden frühzeitig abgeschlossen, und der Garantiepreis für 2025 wird voraussichtlich ebenfalls bei gut 400 Euro pro Tonne liegen.
Südzucker unterstützt die Landwirte durch den Südzucker-Rohstoff-Service mit Beratung und Hilfestellung. Die Herstellung von Proteinkonzentraten aus Ackerbohnen passt hervorragend in die Südzucker-Strategie 2026 Plus, die auf pflanzenbasierte Produkte als zentrale Säule setzt.
Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten setzt Südzucker bei der Herstellung von Ackerbohnenprotein auf eine Trockenextraktion. Zudem plant das Unternehmen den Bau einer weiteren Anlage, die auch Erbsen und andere Leguminosen verarbeiten kann.
Die größten Herausforderungen bei der Entwicklung dieses neuen Geschäftsfeldes waren bisher das Wetter und die Verfügbarkeit von geeignetem Saatgut. Südzucker legt großen Wert auf Bohnensorten mit niedrigem Gehalt an Vicin und Convicin, um allergische Reaktionen zu vermeiden.