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Tönnies als führender Lieferant im deutschen Lebensmittelhandel

Ein regional verankertes Schlachtunternehmen hat sich an die Spitze der größten Lieferanten im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) gesetzt. Überraschenderweise steht nicht ein globaler Konzern wie Nestlé oder Unilever an erster Stelle, sondern die Unternehmensgruppe aus Rheda-Wiedenbrück. Laut einer Analyse der „Lebensmittelzeitung“ erzielte Tönnies im Jahr 2023 mit einem geschätzten Nettoumsatz von fast 4,16 Milliarden Euro die Spitzenposition im deutschen LEH-Ranking, knapp vor der Oetker Gruppe. Das Unternehmen profitierte dabei von einem bemerkenswerten Wachstum von über 18 Prozent, das durch steigende Fleischpreise begünstigt wurde.

Auch andere Unternehmen, die stark auf teurere Rohstoffe wie Milch, Zucker, Mehl oder Fleisch angewiesen sind, konnten im vergangenen Jahr durch den Preisanstieg in die Top-100-Liste vorrücken. Unter den zehn größten Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels befinden sich sechs Unternehmen, die diese Rohstoffe verarbeiten. Hinter Tönnies auf Platz 1 folgen beispielsweise die Unternehmensgruppe Theo Müller auf Rang 3, das Deutsche Milchkontor (DMK) auf Platz 5, die PHW-Gruppe (Wiesenhof) auf Platz 7 sowie Westfleisch und Südzucker auf den Rängen 9 und 10. Coca-Cola schaffte es auf Rang 4, Ferrero belegt Platz 6 und Procter & Gamble erreichte als einziger Non-Food-Hersteller Rang 8.

Die „Lebensmittelzeitung“ weist jedoch darauf hin, dass die Ernährungsindustrie als Ganzes nicht von der profitieren konnte. Zwar wuchsen die Umsätze der 100 größten Lieferanten im LEH um 7,7 Prozent, jedoch lag die allgemeine Preissteigerung für Nahrungsmittel im Jahr 2023 bei 12,4 Prozent. Einige Unternehmen, darunter Tönnies, die PHW-Gruppe und Südzucker, konnten jedoch mit ihren Umsatzsteigerungen die Inflationsrate im Lebensmittelbereich übertreffen.

Ein genauer Blick auf das Ranking der Top-100-Lieferanten des Jahres 2023 zeigt auch andere interessante Entwicklungen. So erzielte die Intersnack-Gruppe, die zu Pfeifer & Langen gehört, ein starkes Umsatzwachstum von 35 Prozent. Auch Nordzucker verzeichnete ein Plus von fast einem Drittel, nämlich 30,6 Prozent, bedingt durch hohe Zuckerpreise. Im Gegensatz dazu mussten einige Unternehmen Einbußen hinnehmen: Die Molkereigenossenschaft FrieslandCampina verzeichnete aufgrund von Strukturbereinigungen und Werksschließungen einen Rückgang von fast einem Drittel im Umsatz mit dem deutschen LEH. Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown meldete aufgrund von Kapazitätsabbau einen von 22,5 Prozent im deutschen Einzelhandel.

Die „Lebensmittelzeitung“ betont, dass die Rangliste der Top-100-Lieferanten auf veröffentlichten Unternehmenszahlen sowie auf Schätzungen beruht. Sie dient daher als Anhaltspunkt für die Bedeutung der Unternehmen im LEH, erhebt jedoch keinen Anspruch auf vollständige Genauigkeit.

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