Anzeige
 

Umweltbundesamt erstattet Anzeige: Betrug bei Klimaschutzprojekten

Das Umweltbundesamt ist möglicherweise Opfer eines Betrugsfalls im Bereich des Klimaschutzes geworden, woraufhin nun die Generalstaatsanwaltschaft aktiv geworden ist.

Aufgrund des Verdachts auf betrügerische Aktivitäten bei der Durchführung von Emissionsminderungsprojekten hat die Polizei kürzlich die Büros von drei Umweltgutachterfirmen durchsucht. Diese Firmen stehen im Verdacht, falsche Angaben über die Existenz und Gültigkeit von sogenannten Upstream-Emissions-Reduktions-Projekten (UER) gemacht zu haben, was zu Ermittlungen gegen 17 Personen wegen gewerbsmäßigen Betrugs geführt hat.

Die Durchsuchungen, die am Freitag, den 12. Juli, stattfanden, betrafen Unternehmen in Kerpen, Köln und Langebach. Laut Angaben der Generalstaatsanwaltschaft könnte der Schaden, der durch fünf fragliche UER-Projekte entstanden ist, über 1,1 Millionen Euro betragen.

Seit 2020 ist es Mineralölunternehmen gestattet, Zertifikate für Klimaschutzmaßnahmen zu erwerben, die durch UER-Projekte generiert werden. Diese Projekte sollen durch den Einsatz moderner Technologien bei der Ölförderung zu Emissionseinsparungen führen. Medienberichte haben jedoch aufgedeckt, dass viele dieser Projekte in China nicht real existieren und die Anlagen oft nur auf dem Papier stehen.

Angesichts der Schwere der Vorwürfe hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke kürzlich die Ausgabe neuer UER-Klimaschutzzertifikate gestoppt. Vertreter der Biokraftstoffindustrie fordern jedoch strengere Maßnahmen und Entschädigungen, da die fragwürdigen Zertifikate den Markt für Biodiesel und Bioethanol negativ beeinflussen, indem sie diese aus der Treibhausgasminderungsquote verdrängen.

Weitere Wirtschaftsnachrichten

Schweinehaltung in Deutschland: Produktionskosten übersteigen Erlöse

Die Situation für deutsche Schweinehalter bleibt angespannt, da die Produktionskosten weiterhin die Erlöse aus der Schweinehaltung übersteigen. Dies geht aus einer aktuellen...

Finanzielle Erholung bei FrieslandCampina nach Transformationsjahr

FrieslandCampina hat nach einem schwierigen Jahr 2023, in dem das Unternehmen erhebliche Verluste hinnehmen musste, eine signifikante finanzielle Wende geschafft. Wie der...

Schweinehaltung in Polen: 3.600 Betriebe gaben auf

In Polen haben im letzten Jahr 3.600 landwirtschaftliche Betriebe die Schweinehaltung aufgegeben, was einem Durchschnitt von etwa zehn Betrieben pro Tag entspricht....

John Deere Zweibrücken bietet freiwillige Ausstiegsprogramme an

In der Niederlassung von John Deere in Zweibrücken haben einige Mitarbeiter, vor allem jüngere, auf ein internes Angebot reagiert, indem sie freiwillig...

Vion zieht sich aus deutscher Viehvermarktung zurück

Der Fleischproduzent Vion hat den Verkauf seiner letzten vier deutschen Standorte seiner Tochtergesellschaft Vion Zucht- und Nutzvieh GmbH (ZuN) bekanntgegeben. Die betroffenen...