Die Aktionäre von Archer Daniels Midland (ADM), einem großen US-amerikanischen Agrarkonzern, stehen derzeit vor Herausforderungen. Ein Grund hierfür sind Fehler in der Buchführung des Unternehmens. Vor einigen Monaten deckte eine interne Prüfung auf, dass Transaktionen zwischen den Geschäftsbereichen nicht korrekt erfasst wurden. Die Folge waren mehrere staatliche Ermittlungen und der Rücktritt des Finanzchefs Vikram Luthar. Kürzlich traten weitere Probleme auf, insbesondere bei den verbuchten Umsätzen der Segmente Agro-Services und Oilseeds, Carbohydrate Solutions sowie Nutrition.
Am 5. November meldete ADM in Chicago für das dritte Quartal 2024 einen angepassten Nettogewinn von 530 Millionen US-Dollar (488 Millionen Euro), ein Rückgang um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der ausgewiesene Nettogewinn belief sich auf lediglich 18 Millionen US-Dollar (17 Millionen Euro) und der Gewinn pro Aktie auf 0,04 US-Dollar (0,037 Euro). Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden diese Zahlen nicht genannt, ebenso wenig wie die Umsätze.
Die drastische Reduzierung des Nettogewinns ist hauptsächlich auf den niedrigeren Buchwert der Beteiligung von ADM an der asiatischen Agribusiness-Gruppe Wilmar International zurückzuführen. Diese nicht zahlungswirksame Belastung wurde auf 461 Millionen US-Dollar (424 Millionen Euro) geschätzt. Angesichts dieser Entwicklungen musste die Unternehmensleitung ihre Gewinnprognose für das gesamte Geschäftsjahr nach unten korrigieren. Ursprünglich rechnete man mit einem Gewinn pro Aktie zwischen 5,25 US-Dollar (4,83 Euro) und 6,25 US-Dollar (5,75 Euro). Die aktuelle Prognose liegt nun bei 4,50 US-Dollar (4,10 Euro) bis 5,00 US-Dollar (4,60 Euro).