Die BayWa AG musste kürzlich einen Rückschlag hinnehmen, als der Versuch, die Mehrheitsanteile ihrer Tochtergesellschaft BayWa r.e. AG an Energy Infrastructure Partners (EIP) zu verkaufen, ohne Erfolg blieb. Eine Ad-Hoc-Mitteilung des Unternehmens gab bekannt, dass keine abschließende Vereinbarung über die finanziellen Konditionen getroffen werden konnte. Geplant war ursprünglich, dass EIP über eine Kapitalerhöhung 51 Prozent der Anteile an der BayWa r.e. AG erwerben sollte.
Infolgedessen wird nun ein neues Finanzierungskonzept erarbeitet. Die BayWa AG befindet sich dazu in intensiven Gesprächen mit den Hauptbanken sowohl der Muttergesellschaft als auch der Tochtergesellschaft BayWa r.e. AG sowie mit ihren Großaktionären, der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-AG und der Raiffeisen Agrar Invest AG. Die geplanten Finanzierungsmaßnahmen umfassen Beiträge, die teilweise direkt an die BayWa r.e. AG fließen sollen und teilweise als Gesellschafterdarlehen durch die BayWa AG weitergegeben werden.
Die BayWa r.e. AG hat derweil eine Einigung über umfassende Finanzierungen für ihren Transformationsprozess erreicht. Sie konnte sich Finanzmittel in Höhe von insgesamt rund 435 Millionen Euro sichern, bestehend aus einer Kombination von Bankdarlehen, Gesellschafterdarlehen, Kreditlinien und Avale. Die Umsetzung dieser Transaktion ist für das zweite Quartal geplant und unterliegt den üblichen Zustimmungen der Gremien und Finanziers.
Durch die neuen Vereinbarungen ist der Kapitalbedarf der BayWa r.e. AG bis Ende 2028 gedeckt. Mit der Realisierung des alternativen Finanzierungskonzeptes wird die BayWa AG vorläufig als Mehrheitsgesellschafterin der BayWa r.e. AG weiterhin bestehen. Zusätzlich wird erwartet, dass das Eigenkapital der BayWa AG im Jahresabschluss 2024 positiv ausfallen wird.
Es ist geplant, die Anteile an der BayWa r.e. AG in eine separate Beteiligungsgesellschaft auszugliedern, um eine operative Trennung und eine Entkonsolidierung aus dem Konzernabschluss zu erreichen. Die Umstrukturierung der BayWa r.e. soll bis Ende 2028 abgeschlossen sein. Der Vorstand der BayWa AG ist zuversichtlich, dass bald eine Einigung über die notwendigen Anpassungen der Sanierungsvereinbarung erzielt wird und die erforderlichen Änderungen im Rahmen des StaRUG-Verfahrens umgesetzt werden.