Die Vion Food Group, ein niederländischer Fleischverarbeitungskonzern, konnte auch im Jahr 2023 keinen finanziellen Turnaround erzielen. Die Bilanz zeigt weiterhin hohe Verluste, die vor allem durch umfangreiche Restrukturierungskosten in Deutschland verursacht wurden. Diese Kosten haben das Nettoergebnis des Unternehmens erheblich beeinträchtigt. Die Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das Jahr 2023 sind ebenfalls auf die umfassenden Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen.
Trotz der schwierigen finanziellen Lage gab sich das Management in einer Pressemitteilung optimistisch. Über das Jahr 2023 hinweg konnte sich Vion von unprofitablen Einheiten trennen und andere Betriebsteile in Deutschland erfolgreich verkaufen. Dennoch wird es eine Weile dauern, bis die positiven Effekte dieser Restrukturierungen in den Finanzergebnissen sichtbar werden. Aktionäre und Banken wurden darauf eingestellt, dass das umfangreiche Restrukturierungsprogramm „Change that Matters“ voraussichtlich erst 2025 seine volle Wirkung zeigen wird.
Die finanziellen Kennzahlen von Vion sind weiterhin angespannt. Der Umsatz stieg um 3,5 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro, was hauptsächlich auf hohe Schweinepreise zurückzuführen ist, die allerdings die Exportmöglichkeiten einschränkten. Das Absatzvolumen verringerte sich um fast 7 Prozent. Das normalisierte EBITDA verbesserte sich auf 74,7 Millionen Euro. Wertminderungen und Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen beliefen sich auf 38 Millionen Euro, während das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 49,5 Millionen Euro betrug. Das negative Jahresergebnis belief sich auf 89,7 Millionen Euro.
Der Vorstand von Vion betonte die anhaltenden Herausforderungen in den Märkten. Risiken wie kleinere Bestände, Preisschwankungen und Tierseuchen bleiben bestehen. Durch den Verkauf von Vermögenswerten in Deutschland und die Refinanzierung des Unternehmens versucht Vion, diese Risiken zu minimieren. Das Transformationsprogramm soll zukünftig Verbesserungen von über 90 Millionen Euro ermöglichen. Die Liquidität und Eigenkapitalquote von Vion sind trotz der schwierigen Situation zufriedenstellend, wobei die hohen Preise für Schweine- und Rindfleisch weiterhin einen großen Einfluss haben.
Die strategische Ausrichtung der Vion Food Group konzentriert sich zunehmend auf die Benelux-Region mit dem Ziel, das nachhaltigste Eiweißunternehmen Europas zu werden, das sowohl tierische als auch pflanzliche Eiweiße anbietet. Im Rahmen der anstehenden Umstrukturierung wird Anfang des nächsten Jahres eine neue Führungsmannschaft eingesetzt. Der bisherige CFO Tjarda Klimp übernimmt die Rolle des CEO, während der bisherige Chief Transformation Officer Mattijn Bak zum neuen CFO ernannt wird. Leon Cuypers bleibt als COO für das operative Geschäft in der Benelux-Region verantwortlich.