Die aktuelle Wirtschaftslage verschärft sich weiter, und immer mehr Unternehmen, insbesondere größere Betriebe, stehen vor finanziellen Schwierigkeiten. Der Kreditversicherer Allianz Trade prognostiziert für dieses Jahr einen deutlichen Anstieg der Firmeninsolvenzen. Verglichen mit dem Vorjahr, könnte die Zahl der Insolvenzen um 21 % auf rund 21.500 Fälle ansteigen. Im vergangenen Jahr verzeichnete man bereits einen Anstieg der Insolvenzfälle um 22 % gegenüber dem Vorjahr, so ein Bericht der Tagesschau.
Laut Allianz Trade ist zu erwarten, dass die Zahl der Insolvenzen bis Ende des Jahres sogar 15 % über dem Niveau von 2019 liegen könnte, also dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme der Großinsolvenzen, also von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro. Derartige Insolvenzen können gravierende Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette haben und häufig einen Dominoeffekt auslösen, der viele nachfolgende Unternehmen in finanzielle Nöte bringt.
Vor allem im Baugewerbe und im Einzelhandel waren zuletzt zahlreiche große Insolvenzen zu verzeichnen. Einige der betroffenen Unternehmen hatten Schwierigkeiten, die fälligen Rückzahlungen von Corona-Hilfsdarlehen zu leisten oder stießen auf Probleme bei der Aufnahme neuer Kredite. Die Kreditvergabe ist derzeit restriktiver, und die Finanzierungspartner stellen deutlich höhere Anforderungen. Zudem waren einige Firmen stark von einem einzelnen Großkunden abhängig, dessen Wegfall zu ernsthaften finanziellen Engpässen führte.